Wirtschaft Lexikon der Argumente

Home Screenshot Tabelle Begriffe

 
Häresie: Häresie oder Ketzerei ist jede Überzeugung oder Theorie, die in starkem Widerspruch zu den etablierten Überzeugungen oder Bräuchen steht, insbesondere zu den akzeptierten Überzeugungen oder religiösen Gesetzen einer religiösen Organisation.

_____________
Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Wilhelm von Ockham über Häresie - Lexikon der Argumente

Gaus I 345
Häresie/William von Ockham/Kilcullen: Teil I seines Dialogus (um 1334) behandelt Häresie und Ketzer, wobei er vorschlägt, dass es, um zu zeigen, dass jemand ein Ketzer ist, nicht ausreicht, zu zeigen, dass das, was diese Person glaubt, Häresie ist. Es muss gezeigt werden, dass er oder sie "hartnäckig" daran glaubt, und um dies zu zeigen, ist es notwendig,
Gaus I 346
eine Diskussion zu führen, um herauszufinden, ob die Person bereit ist, den Fehler aufzugeben, wenn er sich als solcher herausstellt. Auf der anderen Seite ist ein Papst, der versucht, anderen eine falsche Lehre aufzuzwingen, gerade deshalb als hartnäckig bekannt, weil er versucht, anderen eine falsche Lehre aufzuzwingen, und ein Papst, der zum Ketzer wird, hört automatisch auf, Papst zu sein.
So können gewöhnliche Christen (oder ein Papst, der als Theologe argumentiert und nicht vorgibt, päpstliche Autorität auszuüben) in der Diskussion für eine Häresie plädieren, solange sie nicht versuchen, sie anderen aufzuzwingen, während ein Papst, der versucht, eine Häresie aufzuzwingen, aufhört, Papst zu sein, und jegliche Autorität verliert. Dies ist ein Argument für die Diskussionsfreiheit innerhalb der Kirche, jedoch nicht für die Duldung im Allgemeinen (siehe McGrade, 1974(1): 47-77; McGrade, Kilcullen and Kempshall, 2001(2): 484-95.
>Papsttum
, >Päpstliche Macht.

1. McGrade, Arthur Stephen (1974) The Political Thought of William of Ockham. Cambridge: Cambridge University Press.
2. McGrade, Arthur Stephen, John Kilcullen and Matthew Kempshall (2001) The Cambridge Translations of Medieval Philosophical Texts. Bd. 2, Ethics and Political Philosophy. Cambridge: Cambridge University Press.

Kilcullen, John 2004. „Medieval Politial Theory“. In: Gaus, Gerald F. & Kukathas, Chandran 2004. Handbook of Political Theory. SAGE Publications

_____________
Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Gaus I
Gerald F. Gaus
Chandran Kukathas
Handbook of Political Theory London 2004

Send Link
> Gegenargumente gegen Wilhelm von Ockham
> Gegenargumente zu Häresie

Autoren A   B   C   D   E   F   G   H   I   J   K   L   M   N   O   P   Q   R   S   T   U   V   W   Y   Z  


Begriffe A   B   C   D   E   F   G   H   I   J   K   L   M   N   O   P   Q   R   S   T   U   V   W   Z